Dorfchronik

Landfrauenvortrag 1987

Im Rahmen einer Veranstaltung am 6. März 1987 hatte Petra Kagelmann (jetzt Meiser) den Landfrauen unser schönes Dorf nähergebracht. Der Vortrag stand unter dem Motto "Meinkot - ein Dorf im Wandel".

Der Vortrag hat per Zufall wieder das Licht der Welt erblickt. Sie können ihn hier [486 KB] downloaden.

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Festschrift 820 Jahre Meinkot

Festschrift 820 Jahre Meinkot
Festschrift 820 Jahre Meinkot

Meinkot wurde erstmals im Jahr 1145 in einer päpstlichen Urkunde erwähnt.
Anlässlich des 820jährigen Bestehens wurde eine Jubiläumsfestschrift aufgelegt.

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Festschrift 850 Jahre Meinkot

Festschrift 850 Jahre Meinkot
Festschrift 850 Jahre Meinkot

Auch das 850jährige Bestehen Meinkots wurde mit einer Festschrift gewürdigt.

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Blick in die Geschichte Meinkots

Im Jahre 1145 ist zum ersten Mal ein Lichtstrahl auf den Ort Meinkot gefallen. Damals, vor 855 Jahren, ließ Papst Lucius II., der nur zwei Jahre - 1144 bis 1145 - regierte, in einer Urkunde dem Kloster Berge bei Magdeburg den Besitz zahlreicher Orte bestätigen. Darunter befand sich auch "Meincoten", das nach den bisherigen Kenntnissen in diesem Dokument zum ersten Mal erwähnt wird.

In jenem Jahr der Abfassung der Urkunde regierte im deutschen Reich König Konrad III. aus dem Hause der Staufer. Er war schon 1127 als Gegenkönig zu Lothar III. von Süpplingenburg, der in Königslutter 1137 begraben wurde, aufgestellt worden, ist aber bei der Wahl gescheitert. Der berühmte Welfenherzog Heinrich der Löwe war gerade 16 Jahre alt geworden. Sein Vater, Heinrich der Stolze, - der Sarkophag ist neben dem seines Schwiegervaters Lothar III. im Dom von Königslutter zu finden - war geächtet worden, weil er dem Stauferkönig die Huldigung versagt hatte.

Die Zeit der Gründung des Dorfes Meinkot liegt im Dunkeln. Wahrscheinlich hatten sich Menschen schon Jahrhunderte vor der ersten urkundlichen Erwähnung in dem Gebiet niedergelassen und Ackerbau und Viehzucht betrieben. Es darf angenommen werden, dass germanische Stämme zur Zeit der großen Völkerwanderung zumindest das Gebiet durchstreiften oder sogar Siedlungen gründeten. Vor allem dürften die Langobarden durch den Bereich gezogen sein, zumal die Ortsnamen Bahrdorf und Bartensleben damit vermutlich in einem Zusammenhang stehen. Vielleicht spielten auch von Osten vordringende Slawen eine Rolle, die seit dem 8. Jahrhundert versuchten, nach Westen voranzukommen.

Einst ein Rundling

Nach den Angaben von Paul Jonas ist Meinkot als eine wendische Dorfanlage anzusehen, was auch durch den Namen des Ortes unterstrichen wird. Dabei verweist der Autor in dem 1896 erschienenen Werk auf die in der Nähe befindlichen Siedlungen Eischott und Wendschott, die einst Eyskothe und Wenskothen geschrieben wurden. Meier stuft die Ansiedlung Meinkot nach einer Flurkarte aus dem Jahr 1758 als einen langgestreckten Rundling mit Eingang im Westen ein und unterstreicht die wendische Dorfform, was übrigens auch von Robert Schaper ("Aus der Geschichte des Kreises Helmstedt) bestätigt wird.

Die Schreibweise von Meinkot änderte sich im Lauf der Jahrhunderte mehrfach. Während 1145 in der Urkunde "Meincoten" zu lesen ist, heißt der Ort in einer weiteren Urkunde aus dem Jahr 1209 "Meincot".

Ungefähr 100 Jahre später ist der Name "Meynecoth" geschrieben, dann 1352 "Menkothe" und schließlich in der Mitte des 16. Jahrhunderts lautet die Bezeichnung "Meigenkoth". Es folgen im Jahr 1798 die Namen "Meienkoth" und 1850 "Meynkoth". Etwa seit Beginn dieses Jahrhunderts wird "Meinkot" geschrieben.

Die enge Verbindung von Meinkot zum Kloster Berge bei Magdeburg wird nicht nur in dem Dokument von 1145 deutlich, sondern auch in der Urkunde des Papstes Innozenz Ill. vom 18. Dezember 1209. In dem umfassenden und detaillierten Privileg dieses Papstes, der von 1198 bis 1216 amtierte, wird abermals dieses Kloster in seinen Schutz genommen und es werden dessen Besitzungen, Rechte und Freiheiten dargelegt.

Danach umfasste der Grundbesitz des Klosters den gesamten Ort Meinkot ("villam totam Meincot"), was auch für Twülpstedt galt. In Bahrdorf hingegen wird lediglich von einer halben Hufe Land berichtet.

Zehnt nach Oebisfelde

Auch wenn die Urkunde von 1209 Meinkot als einen Besitz des Klosters Berge ausweist, muss die Ansiedlung wenig später unter den Einfluss der Herren von Oebisfelde geraten sein. Die Dynasten von Ovesfelde, die in der Mitte des 13. Jahrhunderts von Oebisfelde sich weiter nach Süden wandten und im Gebiet Bartensleben ansässig wurden, erhielten bereits Abgaben der Bauern von Meinkot. Die Nachfolger in der Burg Oebisfelde, das Geschlecht derer von Oberg, das von Behrends in der Geschichte des Amtsbezirkes Oebisfelde als sehr kriegerisch geschildert wurde, unternahm Raubzüge über größere Entfernungen, unter anderem auch bis Helmstedt. Im Jahr 1301 konnte der Braunschweiger Herzog Albert diese Ritter zurückdrängen und ihnen mehrere Orte ihres Einflussbereiches wegnehmen. Dazu gehörte auch Meinkot, das vom Herzog dem Amt Bahrdorf unterstellt wurde.

Die Abhängigkeit von Oebisfelde blieb jedoch noch über mehrere Jahrhunderte bestehen. In einer Urkunde vom 4. November 1352 geben Johann und Heinrich von Oberg die Gausemühle zu Meinkot an den Pfarrer Johann in Grafhorst, der den Obergs den Zehnten von Ertzewohle abtritt. Eine weitere Urkunde erwähnt Max Ebeling. In dem in plattdeutscher Sprache abgefassten Dokument aus dem Jahre 1448 werden die Einwohner von Meinkot zum Brückenbau an der Aller nach Oebisfelde dienstpflichtig gemacht. Das gilt auch für die Orte Velpke, Danndorf, Wahrstedt, Grafhorst, Grabau (eine Wüstung bei Grafhorst) und Büstedt.

Noch viel länger dauerten die Verpflichtungen der Meinkoter gegenüber der Stadtpfarre von Oebisfelde. Die 14 Meinkoter Pflichtigen wurden nach Veröffentlichung in den Braunschweiger Anzeigen erst zum Ende des Jahres 1849 davon entbunden, Frucht-, Fleisch- und Viehzehnt abzugeben. Mit dem Betrag von 4625 Reichstalern wurde diese Bürde abgelöst. Die Verpflichtung war mit dem Bau der Katharinenkirche in Oebisfelde begründet worden. Den Herren von Oberg lag das Patronat der Kirche am Herzen, ebenso die Pflege des Gotteshauses, weshalb sie ihre Zehntgerechtsame in Meinkot an die Stadtpfarre in Oebisfelde verschenkten. Und diese Abgaben waren trotz der Zugehörigkeit von Meinkot zum Herzogtum Braunschweig über Jahrhunderte hinweg fällig.

Bahrdorfer Burgherr erhielt Meinkot

Die Bindung von Meinkot an das herzoglich braunschweigische Amt Bahrdorf blieb bis zu dessen Auflösung bestehen, die von dem Bruder Napoleons, Jerome, Ende des Jahres 1807 verfügt worden war. Als König von Westfalen gründete Jerome das Okerdepartement als neue Verwaltungseinheit, die bis zum Ende der Freiheitskriege - also nur wenige Jahre - bestehen blieb. Anfänglich wurde Meinkot auch kirchlich von Bahrdorf in der alten Parochie dieses Ortes betreut. Nach Behrends (Urkunden nebst historischen Nachrichten von 1849) sind Velpke und Meinkot im frühen Mittelalter von der Gutsherrschaft zu einer eigenen Pfarrei erhoben worden. Damit wurde Meinkot kirchlich eine "Filiale" von Velpke.

Noch im Mittelalter - vermutet wird um das Jahr 1480 - gab der Braunschweiger Herzog das Dorf Meinkot einem seiner Getreuen zu Lehen, dem Burgherrn von Bahrdorf aus dem Geschlecht von Marenholtz. Vermutlich residierte zu diesem Zeitpunkt Ludolf von Marenholtz in der Burg Bahrdorf. Aus dem "Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Landes Braunschweig" geht hervor, dass dieses Lehen bis zum Jahr 1644 Bestand hatte, damit fast bis zum Ende des 30jährigen Krieges. Das herzogliche Lehen über Meinkot wurde dann von dem Geschlecht derer von Knesebeck fortgesetzt, wie Urkunden von 1668, 1716 und 1771 besagen.

Auch drei kleine Mühlen

Eine herzogliche Grundherrschaft ist für alle Höfe von Meinkot im Jahr 1758 angegeben. Für dieses Jahr sind fünf Ackerhöfe, zwei wüste Ackerhöfe, acht Großkotsassen und ein Brinksitzer genannt. Die gesamte Fläche von Meinkot umfasste 3200 Argen und 84 Ruten. Aus einer Aufzeichnung des Jahres 1850 geht hervor, dass die Fläche 510 Hektar betrug (120 Ruten waren ein Morgen).

In der geographisch-statistischen Beschreibung der Fürstentümer Wolfenbüttel und Blankenburg aus den Jahren 1802/03 sind für Meinkot 150 Einwohner genannt. Der Ort wird als "Tochter von Velpke mit einer Kapelle und einer Schule, die das Konsistorium besetzt, sowie mit fünf Ackerhöfen, acht Kothöfen, fünf Brinksitzerstellen und Anbauern sowie 20 Feuerstellen beschrieben.

Außerdem sind für das Dorf eine eingängige Privatmahlmühle, eine Privatölmühle und eine Privatgrützmühle erwähnt. In der Nähe des Dorfes wurde Kalk gebrochen und verbrannt. Anton Christian Kage teilt 1824 in seiner Beschreibung des Dorfes Velpke mit, dass Meinkot jetzt einen eigenen Friedhof habe. Bis dahin seien die Einwohner in Velpke beerdigt worden.

In dem vergangenen Jahrhundert hatte sich die Einwohnerzahl von Meinkot sehr rasch erhöht. So gibt Carl Venturini im Jahr 1847 schon 28 Feuerstellen und 272 Einwohner sowie eine Wassermühle für den Ort an. Und in der 44 Jahre später erschienenen Beschreibung des Herzogtums Braunschweig von Knoll und Bode im Jahr 1891 werden für das "Kapellendorf' 40 Häuser und 362 Einwohner angeführt, fast genau so viel wie jetzt.

Zum Kreisgericht Vorsfelde

Das Ende der napoleonischen Zeit, in der Meinkot zum Kanton Bahrdorf gehörte, der wiederum Teil des Okerdepartements war, brachte eine Neuordnung der Verwaltung im wiedererstandenen Herzogtum Braunschweig. mehrere Ämter von einst wurden zu Kreisgerichten zusammengefasst. So kam Meinkot mit dem früheren Amt Bahrdorf im Jahr 1814 zum Kreisgericht Vorsfelde, das für Verwaltung und Gerichtsbarkeit zuständig war.

Die Einführung der Landkreise als Verwaltungseinheiten nach einem herzoglichen Gesetz von 1832 ordnete Meinkot dem Landkreis Helmstedt zu, dem es heute noch angehört, wenn auch als Teil der Gemeinde Velpke innerhalb der Samtgemeinde Velpke, die es seit dem 1. Juli 1972 gibt. Der erste Helmstedter Kreisdirektor, der am 1. Januar 1833 seinen Dienst antrat, war für die Meinkoter kein Unbekannter, denn Wilhelm Eißfeldt arbeitete bereits seit dem 1. Oktober 1825 als Justizamtmann beim Kreisgericht Vorsfelde, zu dessen Bezirk Meinkot gehörte.

Über 500 Einwohner

Die höchste Zahl an Einwohnern hatte Meinkot im Jahr 1950 nach dem enormen Zustrom von Vertriebenen und Flüchtlingen erreicht. Bei der Volkszählung am 13. September jenen Jahres wohnten in Meinkot 505 Personen, 245 Männer und 260 Frauen. Festgestellt wurden damals unter den Einwohnern des Dorfes 150 Heimatvertriebene aus den einstigen deutschen Ostgebieten sowie 87 Flüchtlinge aus der sowjetischen Besatzungszone und aus Berlin. Dies bedeutete eine Zunahme der Einwohnerzahl um 76,5 Prozent im Vergleich zur Volkszählung am 17. Mai 1939, denn in jenen Tagen vor dem Krieg wurden in Meinkot 286 Einwohner, darunter 154 Frauen und Mädchen sowie 132 Männer und Jungen, gezählt.

Die Zuwanderung begann unmittelbar nach Kriegsende, denn schon bei der Volks- und Berufszählung am 29. Oktober 1946 sind 499 Einwohner festgestellt worden, die in 127 Haushalten lebten. Im Jahr 1946 waren allein 249 Meinkoter in der Landwirtschaft tätig, genau die Hälfte aller Einwohner.

Bereits bei der Zählung am 6. Juni 1961 wurden in der Gemeinde nur noch 361 Einwohner festgestellt. Das bedeutete einen Rückgang von 29 Prozent im Vergleich zur Höchstzahl des Jahres 1950. Die Verringerung der Einwohnerzahl setzte sich in den 60er Jahren fort, so dass bei der Zählung am 27. Mai 1970 nur noch 325 Personen ermittelt wurden, 168 Frauen und 157 Männer. Unmittelbar vor dem Zusammenschluss von Meinkot mit der Gemeinde Velpke aufgrund des Wolfsburg-Gesetzes, das am 1. Juli 1972 in Kraft getreten ist, lebten 340 Menschen in dem Ort. Eine Fläche von etwas mehr als fünf Quadratkilometer brachte Meinkot in die größere Gemeinde Velpke ein. Durch Neubautätigkeit hat sich heute die Zahl der Einwohner zwischen 400 und 430 eingependelt.

Vor dem gesetzlichen Zusammenschluss mit Velpke war Meinkot ein Teil der ersten Samtgemeinde des Kreises Helmstedt, der Samtgemeinde Bahrdorf, die sich im November 1965 bildete. Damals traten neben Meinkot auch die Gemeinden Wahrstedt, Mackendorf, Rickensdorf und Saalsdorf dieser Samtgemeinde bei, die später noch erweitert wurde. Erster Bürgermeister dieser Samtgemeinde war der Meinkoter Gerhard Schulze, der auch nach der Wahl im Oktober 1972 zum ersten Velpker Samtgemeindebürgermeister berufen wurde und dieses Amt bis zu seinem Tod im Juli 1978 innehatte.

Die Bürgermeister

Eine vollständige Liste der Bürgermeister von Meinkot ist erst seit dem Jahr 1850 vorhanden. in der Dorfbeschreibung aus dem Jahr 1758 heißt es, dass die männlichen Einwohner der Reihe nach jeder einmal das Amt des "Bauermeisters" bekleiden mussten. Die Bürgermeister hatten keine besonderen Einkünfte.

Im Jahr 1850 wird Heinrich Schünemann als Bürgermeister genannt, vier Jahre später johann Heinrich Wehke. Von 1860 bis 1874 amtierte Tischler Eisenberg als Bürgermeister. ihm folgte bis 1874 johann August Wilhelm Brandes. Insgesamt 24 Jahre hatte August Schulze von 1874 bis 1898 das Amt inne. Ebenso lange - bis 1922 - war Heinrich Wehke Bürgermeister von Meinkot. Danach wurde Wilhelm Schünemannn bis 1933 in das Amt berufen. Und bis 1946 war August Schünemann Bürgermeister. Nur ein knappes Jahr leitete Paul Gurgel die Geschicke des Ortes.

Von 1946 bis 1956 wurde schließlich Gerhard Schulze gewählt, dem für die Wahlperiode von 1956 bis 1960 Wilhelm Wehke folgte, um danach erneut Bürgermeister von Meinkot zu sein. Diese Funktion übte Gerhard Schulze bis zur Aufgabe der Selbständigkeit von Meinkot im Jahr 1972 aus. Gleichzeitig war er vom 1. Januar 1966 bis Ende Juni 1972 Bahrdorfer Samtgemeindebürgermeister. Es folgte von Oktober 1972 bis zu seinem Tode die Zeit als Velpker Samtgemeindebürgermeister.

(Quelle: Festschrift zur 850-Jahr-Feier)